Profiloberstufe

Junge Liberale fordern ein Ende der Profiloberstufe

Schüler werden durch das derzeitige System der Profiloberstufe in ihrer individuellen Entwicklung weiterhin eingeschränkt. Eine Nachbesserung ist dringend geboten.

Profiloberstufe

 

28.08.2009 – Kiel

Die Profiloberstufe sollte das gymnasiale Oberstufensystem grundlegend verändern und das alte System, das Kurssystem, ablösen. Jetzt nach einem Jahr, mit dem neuen System, sind die Ergebnisse wie bereits erwartet, ziemlich ernüchternd. Zu Beginn des neuen Schuljahres werden weiterhin viele Schüler aus Schleswig-Holstein mit diesem System ihr Abitur machen müssen. Eine Förderung ihrer individuellen Stärken, sowie ihrer Interessen wird ihnen verwehrt bleiben.

Ende 2005 wurde die Profiloberstufe der Öffentlichkeit vorgestellt. Diese sollte, so die ehemalige Kultusministerin Ute Erdsiek-Rave (SPD), “innovative Lehr- und Lernformen, individuelle Förderung sowie die Durchlässigkeit der Bildungsgänge“ ermöglichen. In der Praxis war es an vielen Gymnasien nicht möglich, mehrere Profile anzubieten, so dass die frühere Wahlfreiheit lediglich eingeschränkt worden ist.

„Die Profiloberstufe ist für die Schüler eine Katastrophe. Individualität wird eingeschränkt und Gleichheit erzeugt. Eine Vermutung ist es, dass das Ziel der Erreichung einer größeren Allgemeinbildung lediglich ein vorgeschobener Grund ist, während Kosteneinsparungen hingegen das eigentliche Ziel sind. Die Nachteile des neuen Systems sind aber fatal: Die Klassen sind größer geworden und können daher nicht die Lernatmosphäre bieten, die es in kleineren Kursen geben würde.

Der größte Nachteil am neuen System ist aber, die im Vergleich zum alten System stark eingeschränkte Fächerwahlfreiheit. Beim alten System konnten sich die Schüler die zu belegenden Fächer mit geringen Einschränkungen selber auswählen, beim neuen System ist dies durch die festen Profile nicht mehr möglich. Besonders für kleine Schulen ist das ein Problem, da diese ihren Schülern häufig nur zwei bis drei verschiedene Profile anbieten können.

„Die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein werden beim Programmkongress der FDP am 6. September darauf achten, dass die Forderung nach einer Auflockerung der starren Profile im Landtagswahlprogramm aufgenommen wird. Schüler werden hiermit auch an kleineren Schulen mehr Wahlmöglichkeiten haben. Es macht kein Sinn, dass ein angehender Kunst- oder Sportstudent gezwungen ist, in Mathe, Deutsch und Englisch seine Abiturklausuren zu schreiben. Vielmehr muss es Spielraum für die Schüler geben, um je nach Fertigkeiten und Interessen die Klausurthemen zu wählen. Nur somit wird eine individuelle Förderung erreicht.“, so der Landesvorsitzende der JuLis Schleswig-Holstein, Patrick Löffel.